Schuljahresabschlussgottesdienst in Starkow

Gerd Albrecht stellt sich neben die zwei großen Findlinge im Pfarrgarten Starkow und pflückt die Blüte einer Rose. Er zählt fünf Weinblätter und fünf Kelchblätter ab und deutet in die Mitte: „Das ist die Dame, die ein orangenes Kleid trägt. Um sie herum stehen hundert Kerle“, sagt er und fügt mit einem Zwinkern an: „Das mögen Damen am liebsten, wenn sie bewundert werden.“

Gerd Albrecht ist Vorsitzender vom Verein Backstein Geist und Garten e.V.. Der Verein kümmert sich um den ersten unter Denkmalschutz gestellten Pfarrgarten Mecklenburg-Vorpommerns. Heute führt er die Mitglieder des Religionslehrerverbandes durch den seit 2002 geschützten Garten. „Pfarrgärten sind wichtig für den Erhalt alter Sorten“, sagt Albrecht, und die Bienen auch, um die sich Imker Bernd Teuschner im historischen Bienenhaus kümmert, ein kleiner Turm zwischen altem Pfarrhaus und Kirche.

Vom Bienenhaus kann man die große Sommerlinde sehen, unter der den versammelten Religionslehrer:innen Smoothies gereicht werden: frische Beeren und kühle Erfrischung an diesem schwülen Sommersonntag. „Die Bienen fliegen aber meistens an der Sommerlinde vorbei zu den Winterlinden auf der anderen Straßenseite“, sagt Teuschner. So ein einzelner Baum könne ein ganzes Bienenvolk ein ganzes Jahr lang ernähren.

Die Religionslehrer:innen hören gespannt dem Imker und Vereinsvorsitzendem Albrecht zu, der sie durch einen Gang, den geschnittene Hainbuchen bilden, zu der wohl ab 1242 gebauten gotischen Backsteinbasilika führt.

Hier feiern die versammelten Religionslehrer:innen zusammen mit Bischof Tilmann Jeremias gemeinsam den Gottesdienst zum Ende des Schuljahres. Unter dem Motto „Sorgt euch nicht“ hat der Religionslehrerverband zusammen mit dem PTI eingeladen. Bischof Jeremias nennt das Motto des Gottesdienstes gleichermaßen „Zumutung und Schatz“. Es wäre zynisch, Betroffenen der anhaltenden Pandemie oder den Opfern des Krieges in der Ukraine zuzurufen, sie sollten sich nicht sorgen. Gleichzeitig – und darin liegt der Schatz – verweist der Satz der Bergpredigt auf die Gewissheit, dass bei allem menschlichen Streben das Entscheidende im Leben nicht erarbeitet und verdient, sondern von Gott zugedacht und geschenkt wird.

So sei es auch mit Albrechts Garten: Auch wenn der Verein mit viel Liebe und Mühe den wunderschönen Garten pflegt: „Das Wachsen und Gedeihen“, so Bischof Jeremias, „steht in Gottes Hand.“

„Gottesdienst am Ende des Schuljahres für alle, die Schule machen“ – Gottesdienst für alle in der Schule Tätigen

„Sorgt euch nicht“

Sonntag, 19.06.2022 | 15.30 Uhr | Sankt Jürgen, 18469 Starkow

Herzliche Einladung

Zum dritten Mal lädt der Religionslehrerverband M-V zusammen mit dem Pädagogisch Theologischen Institut der Nordkirche Sie zu unserem Schuljahresabschlussgottesdienst „für alle, die Schule machen“ ein.

Wir feiern am Sonntag den 19. Juni um 15.30 Gottesdienst in der Kirche Sankt Jürgen in Starkow. Die Predigt hält wie auch im vergangenen Jahr Bischof Tilman Jeremias. Musikalisch begleitet Benjamin Saupe (u. a. von der Singakademie Stralsund und Kirchenmusiker der Rostocker Kirche Heiligen-Geist) den Gottesdienst.

Eingeladen Sind Sie mit Ihrer Familie und Ihren Kolleg:innen bereits ab 14:00 zu einer Führung durch den idyllischen alten Pfarrgarten, wo Sie spannende Geschichten hören und wunderschöne Blumen sehen werden. Dort gibt es ein fast 200 Jahre altes Bienenhaus, das Sie mit dem Imker besichtigen können. Nach dem Gottesdienst genießen Sie noch Kaffee und Kuchen im denkmalgeschützten Pfarrgarten.

Den digitalen Flyer können Sie hier herunterladen.

Über eine Rückmeldung, dass Sie kommen, gern mit Ihrer Familie freuen wir uns. Schreiben Sie dazu an info.greifswald@pti.nordkirche.de

Die gotische Backsteinbasilika, gebaut wohl ab 1242, und der idyllische, denkmalgeschützte historische Pfarrgarten aus dem 18.–20. Jahrhundert laden zum Verweilen ein.
Foto-Quelle: Bernd Tscheuschner, Velgast.

Buchtipp: Subjektorientierte Religionspädagogik konkret. Praxisbausteine für Schule und Gemeinde

Subjektorientierte Religionspädagogik konkret. Praxisbausteine für Schule und Gemeinde, Bild: Calwer

Unterricht vom Lernsubjekt – nicht vom Lerngegenstand her – zu denken, dafür stehen subjektorientierte Religionspädagogik und Gundula Rosenow. Die Bergener Gymnasiallehrerin, die mit einer vielbeachteten Arbeit unter dem Titel »Individuelles Symbolisieren. Zugänge zu Religion im Kontext von Konfessionslosigkeit« promoviert wurde, liefert im vorliegenden Band sozusagen den »Praxisteil« zu ihrer Dissertation. Im Kern steht der Ansatz ganz konsequent von der Lebenswelt der Schüler:innen auszugehen und von dort aus die Brücke zu religiösen Traditionen zu schlagen und diese zu erschließen.

Das Buch bietet 47 Unterrichtsbausteine für den Religionsunterricht von Jahrgangsstufe 7 bis 12, wobei rund die Hälfte der Bausteine dem Oberstufenunterricht zugeordnet werden. Das ist für Gymnasiallehrer insofern nicht verwunderlich, da am Gymnasium in M-V die Hälfte der Religionsstunden in der Oberstufe erteilt werden. Zielgruppe des Buches sind keinesfalls nur Lehrkräfte der Sek II. Auch wer an einer RegS unterrichtet, wird gut nutzbare Anregungen finden!

Die Unterrichtsbausteine beziehen sich auf nahezu alle Lehrplanthemen (lediglich für den Islam und für fernöstliche Religionen werden Lesende nicht fündig). Jeder Unterrichtsvorschlag ist auf einer Seite zusammengefasst: Hier finden sich übersichtlich nicht nur Ablauf, Aufgaben mit Erwartungshorizonten und Durchführungshinweise, sondern auch Anregungen für die Weiterarbeit, Hinweise zur Elementarisierung und zur Zielstellung. Das ist besonders für Studierende und Referendar:innen hilfreich, die von Gundula Rosenow auch ausgebildet werden. Hervorzuheben sind ganz ausgezeichnet systematisierte Erwartungshorizonte, die sich zu übersichtlichen Tafelbildern verarbeiten lassen. Wo weiteres Textmaterial nötig ist, wird dieses selbstverständlich als gut lesbare und sinnvoll gekürzte (!) Kopiervorlage mitgeliefert (ggf. möchten Sie hier und da Ihren Schüler*innen Zeilennummern ergänzen). Das ist bei vielen Texten kein Problem: Wer das Buch kauft, erhält einen Download-Code für Übersichten, Präsentationen und Arbeitsblätter.

Eingeleitet wird das Buch mit einem in zwei kurze Kapitel gegliederten Theorieteil, das den Perspektivenwechsel hin zur Erfahrungswelt der Schüler:innen begründet und die Grundlagen einer subjektorientierten Didaktik erläutert.

Gundula Rosenow schließt ihr Buch mit einem Segen für alle, die religiöse Bildungsarbeit leisten. Hier soll ein Ausschnitt zitiert sein:

»Möge dir die Gewissheit geschenkt werden,
dass du Samen legen und Spuren hinterlassen kannst,
dass vieles von dem, was du gegeben hast,
in späteren Jahren zu wachsen beginnt
und übervolle Früchte trägt.« (S. 138)

Gundula Rosenow: Subjektorientierte Religionspädagogik konkret. Praxisbausteine für Schule und Gemeinde. Stuttgart: Calwer 2021, 141 Seiten. Preis: € 24,95.

SVZ, OZ, ZEIT – Presseschau zum Schuljahresabschluss-Gottesdienst

Zahlreiche Medien haben über unseren Schuljahresabschluss-Gottesdienst und die Predigt des Bischofs Tilman Jeremias berichtet. Screenshot: D. Ganek

Am Sonntag hat unser Schuljahresabschluss-Gottesdienst stattgefunden. Vielleicht haben Sie in Ihrer Zeitung ja bereits davon gelesen: In der Schweriner Volkszeitung im Schweriner Regionalteil und im Nordkurier vom 14.6. sowie in der Ostsee-Zeitung vom 15.6. finden Sie Berichte von unserem Gottesdienst, die auf eine Pressemeldung der Nordkirche zurückgreifen. Auch in der Zeit finden Sie eine dpa-Meldung auf der gleichen Grundlage zum Gottesdienst genauso wie auf rtl.de und auf der Website der Süddeutschen Zeitung.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Ev. Kirchengemeinde Verchen-Kummerow, bei der Band der Jugendkirche Stralsund, die uns musikalisch begleitet hat, und unserem Bischof Tilman Jeremias, der gepredigt hat. Und natürlich bedanken wir uns bei Ihnen – für Ihr zahlreiches Kommen und für die Kollekte in Höhe von € 123, mit der die Kirchengemeinde Verchen-Kummerow eine Familie in Namibia unterstützt, die durch die SARS-CoV-2-Pandemie ihre Lebensgrundlage verloren hat.

RU in der Grundschule

Im Zuge unserer letzten Umfrage, wandten sich Kolleg*innen an uns, die über die schwierige Situation des RU an Grundschulen in Pandemiezeiten berichtet haben.

Uns scheint, dass Religionsunterricht hier am stärksten ins Abseits gerät, weil Unterricht in gemischten Gruppen vielerorts nicht möglich ist.

Mit dieser Umfrage möchten wir uns ein genaueres Bild von der Situation machen. Handelt es sich um Einzelfälle oder gibt es flächendeckend keinen präsentischen RU? Danke, dass Sie uns dabei unterstützen!

Sobald das Ausmaß des Problems klar ist, können wir gemeinsam mit den zuständigen Stellen aus der Nordkirche bzw. den Erzbistümern weitere Schritte abstimmen, um die Situation für Sie und Ihren RU möglichst schnell zu verbessern.

Ab Frage 12 geht es um allgemeine Fragen zum Religionslehrerverband Mecklenburg Vorpommern e.V. Wir sind Ihnen dankbar, wenn Sie sich auch für diese Fragen kurz Zeit nehmen.

Hier geht es zur Umfrage.